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BUILDING OF BUILDINGS WIEN – MILANO
EDITED BY WILFRIED KUEHN, ANGELO LUNATI with EMILIO ELLENA
TU WIEN, 2023

Kann eine zufällige Ansammlung von Gebäuden, von denen jedes als einzelnes entworfen wurde und nichts als seinen eigenen unmittelbaren Zweck zum Ausdruck bringt, wirklich als eine Stadt bezeichnet werden?
Wenn das Entwerfen analog zur kuratorischen Praxis verstanden wird, können wir es darüber hinaus auch als Prozess von Auswahl und Anordnung verstehen. Das Entwerfen eines Gebäudes folgt Spuren, die morphologisch und typologisch sind, die dem spezifischen Ort, aber ebenso genealogischen Verbindungen zu fremden Orten angehören. Gemeinsam ist diesen Spuren ihre Beziehung zu Bestehendem: Entwerfen ist weniger Erfinden als Entdecken, weniger Hinzufügen als Freilegen. Building of Buildings bedeutet in der konkreten Aufgabenstellung, den Kontext überraschender Weise als Vordergrund zu verstehen, während das zu entwerfende Gebäude jederzeit zwischen Figur und Grund oszillieren wird. Je intensiver der Entwurf, desto stärker wird die Oszillation ausfallen. Wir betrachten den Stadtraum als Protagonisten unseres Entwerfens, als Sammlung unserer Exponate und als Inhalt unseres Tuns.
Ein Gebäude aus Gebäuden ist die Quintessenz von Urbanität, steht es doch an der Schnittstelle zwischen dem Maßstab des einzelnen Hauses und jenem kollektiver Strukturen. In seiner besonderen Ausformung kann es zugleich sowohl eine Komposition von zwei oder mehr Elementen darstellen als auch eine einheitliche Präsenz, eine einzelne Gestalt.

Can a haphazard assemblage of buildings, each conceived in isolation, and expressing nothing but its own immediate purpose, really can be described as a city?
If designing is understood in analogy to curatorial practice, we can also understand it as a process of selection and arrangement. Designing a building follows traces that are morphological and typological at once, belonging to the specific site, but equally genealogical connections to foreign sites. What these traces have in common is their relationship to the existing: Designing is less inventing than discovering, less adding than uncovering. Building of Buildings means in the concrete task to surprisingly understand the context as foreground, while the building to be designed will oscillate at any time between figure and ground. The more intensive the design, the stronger the oscillation will be. We consider the urban space as the protagonist of our architectural design, as the collection of our exhibits and as the content of our practice.
A building of buildings is the quintessence of urbanity, as it stands at the intersection between the scale of the single house and that of the collective construction. Articulated in a particular way, it has the capacity to be both a composition of two or more elements and, at the same time, a unitary presence, a single figure.

raumgestaltung.tuwien.ac.at/dokumentation/building-of-buildings-wien-milano